Unfälle und Brände in Tunneln stellen die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen und ein sicheres Vorgehen kann nur durch eine gute Ausbildung, spezieller Ausrüstung und guter Vorbereitung gewährleistet werden!
Seit gut zwei Jahren gibt es für die Brandbekämpfung in unterirdischen Verkehrsanlagen ein bundesweit möglichst einheitliches Ausbildungskonzept, welches in der Feuerwehrschule und in der „Grundausbildung-Tunnel“ ausgebildet und geübt wird.
Der Inhalt der GAB Tunnel vermittelt den Kameradinnen und Kameraden das Handwerks- und Rüstzeug für Tunneleinsätze und behandelt darunter Themen wie zum Beispiel „Tunnelsicherheit und Tunnelinfrastruktur“, „Tunnellüftung und Lüftungsunterstützung“, „Funk und Kommunikation“ und nicht zuletzt „Einsatzmaßnahmen Erkunden, Löschen und Suchen & Retten“.
In einer abschnittsübergreifenden Einsatzübung im Selzthal Tunnel, wurde letzten Samstag die richtige Vorgehensweise und Suche nach vermissten Personen, sowie die Brandbekämpfung in einer Tunnelanlage geübt.
Die Übungsannahme für die großangelegte Übung bestand darin, dass es in der Oströhre (Fahrtrichtung Linz) zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei PKW‘s gekommen ist. Die Lenker und Beifahrer konnten sich zwar selbstständig aus den Unfallfahrzeugen befreien, die beiden Fahrzeuge jedoch begannen zu brennen und die Tunnelröhre füllte sich in kürzester Zeit mit Rauchgasen.
Die Personen aus den verunfallten PKW’s konnten sich noch rechtzeitig in die Querschläge retten, aber in dem entstandenen Rückstau im Tunnel befanden sich noch weitere Personen, welche aus ihren Fahrzeugen gerettet werden mussten.
Gemäß Alarmplan erging die Alarmierung an insgesamt 5 Feuerwehren, die zu der Einsatzübung alarmiert wurden. Vom Süd- und Nordportal aus rückten die Basiseinheiten der Feuerwehren vor, um umgehend mit der Brandbekämpfung und der Suche und dem Retten der eingeschlossenen Personen zu beginnen.
Insgesamt waren knapp 100 Einsatzkräfte vor Ort, um dieses intensive Übungsszenario gemeinsam abzuarbeiten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Einsatzübung bestand darin, neben der Kommunikation mit den im Tunnel eingesetzten Rettungskräften, die Verbindung und Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzorganisationen vor Ort und den Verbindungsoffizieren zu üben, welche die Übung von der Tunnelwarte Ardning aus unterstützten.
Im Anschluss an die von HBI Marco Schaunitzer ausgearbeitete Einsatzübung, wurde noch eine Nachbesprechung in der VS Selzthal durchgeführt, in der alle Vertreter anwesenden Einsatzorganisationen und der ASFINAG ihre Eindrücke und Erkenntnisse aus der Übung mitteilen konnten.
Anwesend waren:
- OBR Reinhold Binder
- ABI Gust Gassner
- ABI Roland Rohrer
- BI Günther Wölger + OBI Sebastian Emmer als Verbindungsoffiziere des BFV
- FF-Selzthal mit RLF, KLF und MTF
- FF-Rottenmann mit TLF und MZF
- FF-Frauenberg mit RLF und MTF
- FF-Ardning mit KRFS und MTF
- FF-Stainach mit LKW, ASF und MTF
- Rotes Kreuz mit 3 RTW und KDO
- Autobahnpolizei
- Vertreter der ASFINAG
- Christian Gebeshuber, BH Liezen
- Streckendienste ASFINAG
- Abschleppunternehmen Hornbacher
Bericht & Bilder: FF-Rottenmann/OBM Wolfgang Leitner